
Sarah Defrise
Sopran
“Herausragend sowohl in der sängerischen Interpretation als auch der wahrhaft filmreifen Darstellung” (Resmusica) “Sarah Defrise, für die Peter Eötvös [die Partie für] seine Oper Sleepless schrieb, brilliert in der Rolle des Teenagers und produziert eine breite Palette an Klangfarben: Wut, Groll, Unverständnis, intensiv und wahrhaftig: Sie bringt alles rüber.” (Opera Online). Die belgische Sopranistin Sarah Defrise hat sich schnell als eine der faszinierendsten jungen Stimmen im engen Austausch mit einer Vielzahl zeitgenössischer Komponisten etabliert.
Nach ihrem gefeierten Debüt an der Brüsseler Oper La Monnaie im September 2020 in der Hauptrolle von Is this the end? von Jean-Luc Fafchamps zählen zu den aktuellen Highlights in Sarahs Arbeit ihr Debüt an der Staatsoper Unter den Linden in Peter Eötvös' neuer Oper Sleepless sowie am Grand Théâtre de Genève in Der Goldene Drache ebenfalls von Peter Eötvös. Am Brüsseler La Monnaie ist sie erneut im zweiten Teil von Is this the end? von Jean-Luc Fafchamps zu erleben. An der Opéra Royal de Wallonie singt sie daneben Zerlina in einer Neuproduktion von Don Giovanni unter Leitung von Christophe Rousset.
Sarah Defrise war zuletzt u.a. als Cunegonde in Bernsteins Candide im Flagey in Brüssel und auf Tournee zu erleben, als Bacchis in La Belle Hélène von Offenbach an der Opéra National de Lorraine in Nancy, als Calamity Jane in Ben Johnstons Calamity Jane: letters to her daughter am Théâtre de la Croix-Rousse in Lyon und beim Armel Opera Festival in Budapest, wo sie mit dem "Best Performer Prize 2018" ausgezeichnet wurde. Sarah sang den Madman in der Uraufführung von La lettre volée von Denis Bosse beim Ars Musica Festival 2017. Daneben war Sarah Defrise auch u.a. als Clorinda (La Cenerentola/Rosssini), Musetta (La Bohème/Puccini), Nannetta (Falstaff/Verdi), als Fee in Cendrillon von Pauline Viardot, Serpina (La Serva Padrona/Pergolesi), Frau Silberklang (Der Schauspieldirektor/Mozart) und Diane (Orphée aux Enfers/Offenbach) erfolgreich.
Als gefragte Konzertsängerin ist Sarah Defrise mit José Van Dam in einem Konzert mit dem Flanders Symphony Orchestra aufgetreten und hat mit Orchestern wie dem Orchestre Royal de chambre de Wallonie, Orchstre de chambre de Toulouse, Liège Opera Orchestra, Sturm und Klang, Royal Conservatory of Brussels Orchestra, Symphonia Assai, Orkest der Lage Landen und dem Ensemble Dextuor unter Leitung von Dirigenten wie Jan Latham-Koenig und Fabio Mastrangelo musiziert. 2018 sang sie die Uraufführung von Thierry Huillets Un requiem. Für ihre Konzertauftritte wurde Sarah Defrise mit dem Young Revelation Preis des Ghent Festivals ausgezeichnet.
Sarah Defrise widmet sich mit Leidenschaft dem Lied. Mit dem Pianisten Stephane Ginsburgh erkundet sie insbesondere das Repertoire des 20. Jahrhunderts. Mit Craig White hat sie das Album Entrevisions beim Label Musique en Wallonie als erste von drei CDs mit dem gesamten Liedschaffen des belgischen Komponisten Joseph Jongen eingespielt.
Sarah ist Trägerin zahlreicher Preise und Auszeichnungen, darunter der Nany Philippart-Preis, der Young Revelation Prize der Vivonne 13th International Competition, des Dritten Preises und Publikumspreises beim Bell'Arte Wettbewerb und des Dritten Preises der New Tenuto Competition. 2016 errang sie den Ersten Preis für Zeitgenössisches Lied der Enescu Competition mit einem Sonderpreis der Jury. 2018 erhielt sie den Ersten Preis der Armel International Opera Competition in Budapest. Ihre Darbietung wurde u.a. von Arte Concert übertragen.
Als Kind einer französisch-amerikanischen Familie erhielt Sarah Defrise ab ihrem vierten Lebensjahr Klavierunterricht. Nach ihrem Romanistik-Studium an der Freien Universität Brüssel erhielt einen Master im Fach Gesang am Koninklijk Conservatorium Brussel und trat dann in die Klasse von Daniel Ottevaere an der Ecole Normale de Musique Alfred Cortot in Paris ein, wo sie ihr Konzertexamen ablegte. Sarah Defrise promovierte zum Dr. phil. an der Freien Universität Brüssel mit einer Arbeit über wenig bekannte belgische Komponisten. Sie nahm an Meisterkursen bei Barbara Hendricks, Sir Thomas Allen, Sergei Leiferkus, Dietrich Henschel und Georg Nigl teil.