Claus Peter Flor

Claus Peter Flor

Dirigent

Claus Peter Flor gehört zu den international angesehensten Dirigenten und wird für seine maßstabsetzenden Interpretationen von Werken der europäischen Klassik und Romantik weltweit ebenso geschätzt wie für seinen kompromisslose Arbeit an einem exzellenten Orchesterklang in Oper und Konzert.

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Zu den Orchestern, die Claus Peter Flor geleitet hat, zählen u.a. die Berliner Philharmoniker, das London Symphony Orchestra, die Sächsische Staatskapelle Dresden, die Dresdner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, die Münchner Philharmoniker, das Stuttgarter SWR-Orchester, das Dallas Symphony Orchestra, die Bamberger Symphoniker, das Philharmonia Orchestra London, die Accademia di Santa Cecilia Rom, das Singapore Symphony Orchestra und die Osaka Philharmonic. Aus seiner mehrmaligen Zusammenarbeit mit dem NDR-Orchester ging u. a. eine viel beachtete CD-Einspielung der Lyrischen Symphonie von Alexander von Zemlinsky hervor. Claus Peter Flor war Principal Guest Conductor am Dallas Symphony Orchestra, am London Symphony Orchestra und am Tonhalle-Orchester Zürich, wo er außerdem noch den Posten des Artistic Advisor bekleidete.

Einen wichtigen Schwerpunkt in Flors Repertoire bilden die großen sinfonischen Werke der Romantik. Besonders am Herzen liegt ihm die Entwicklungslinie, die durch die Namen Bruckner – Brahms – Mahler – Schostakowitsch bezeichnet ist. Aber auch die Arbeit am chorsinfonischen Repertoire von Bach bis Tom Johnson ist für sein künstlerisches Selbstverständnis von großer Bedeutung.

Claus Peter Flor war von 1984 bis 1992 künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Berliner Sinfonieorchesters, mit dem er u. a. Tourneen nach Großbritannien, Österreich, in die USA und die Schweiz, nach Japan und Frankreich unternahm. 1985 wurde er zum Generalmusikdirektor auf Lebenszeit ernannt. Flor gehörte dem von Peter Schreier geleiteten Konsortium des Berliner Konzerthauses an und war einer der Dirigenten des Eröffnungskonzerts am 4. Oktober 1981.

Auch die Arbeit im Bereich der Oper nimmt in der künstlerischen Laufbahn von Claus Peter Flor einen wichtigen Platz ein. An der Staatsoper Berlin leitete er Produktionen von La Traviata, Lohengrin, Die Zauberflöte, – die beiden letzteren auch an der Deutschen Oper Berlin –, an der Hamburgischen Staatsoper Die Entführung aus dem Serail (Inszenierung: Johannes Schaaf), an der Münchner Staatsoper leitete er Madama Butterfly mit Dame Gwyneth Jones, an der Sächsischen Staatsoper Dresden die Freischütz-Inszenierung von Joachim Herz, mit der das Haus wiedereröffnet wurde. Er war 12 Jahre lang ständiger Gast am Opernhaus von Toulouse und brachte dort aufsehenerregende Produktionen u. a. von Wagners Tristan und Isolde und Die Walküre, Eugen d’Alberts Tiefland, Giacomo Meyerbeers Le Prophète, Wolfgang Amadeus Mozarts Zauberflöte, Le Nozze di Figaro und Così fan tutte, Giacomo Puccinis Madama Butterfly und Charles Gounods Faust heraus.

Claus Peter Flor engagiert sich auch intensiv für die zeitgenössische Musik. Zu den zahlreichen Uraufführungen, die er herausbrachte, gehören u. a. Werke von Siegfried Matthus, Günther Kochan, Enjott Schneider – Double Concerto for Sheng, Perc. und Orchester (UA 2015 Beijing); Tom Johnsons Bonhoeffer-Oratorium (1998 mit dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin), das Trompetenkonzert Im Nebel von Toshio Hosokawa (2018), das Oratorium Libera Nos von Rafael Kubelik, das bei den Luzerner Festwochen herauskam, das Violinkonzert von Donnacha Dennehy mit Augustin Hadelich und dem South Netherlands Philhrmonic.

Claus Peter Flor leitete zahlreiche maßstabsetzende und vielfach ausgezeichnete CD-Produktionen. Mit dem Malaysian Philharmonic Orchestra, dessen Chefdirigent Flor von 2008 bis 2014 war, erarbeitete er eine von der internationalen Kritik gefeierte Einspielung von Josef Suks Asrael-Symphony, eine Aufnahme von Bedrich Smetanas Ma vlast und verschiedener Werke von Antonin Dvorak. Flor legte eine Gesamteinspielung der Orchesterwerke von Felix Mendelssohn Bartholdy vor, die große Beachtung fand, und dirigierte eine Neueinspielung der fast vergessenen Oper Das Christelflein von Hans Pfitzner. Mit dem Berliner Konzerthausorchester und Peter Rösel als Solist spielte er alle Klavierkonzerte von Ludwig van Beethoven ein (Berlin Records), für SONY Classical Sergej Prokofiews Romeo und Julia, für RCA Records Orchesterwerke von César Franck mit dem Royal Philharmonic Orchestra. Zurzeit arbeitet er an einer Gesamteinspielung der Sinfonien Gustav Mahlers mit dem Orchestra Sinfonica di Milano »La Verdi« für IDAGIO (Berlin).

Claus Peter Flor wurde 1953 in Leipzig geboren. Er studierte Violine und Klarinette in Weimar und Leipzig und legte das Staatsexamen im Fach Violine ab. Danach absolvierte er ein Dirigierstudium bei Rolf Reuter und Kurt Masur; für seine herausragenden Leistungen wurde er mit dem Mendelssohn-Stipendium ausgezeichnet. Er vervollkommnete seine Dirigierausbildung bei Rafael Kubelik und Kurt Sanderling, bei denen er jeweils der einzige Student war.

Kontakt

Dr. Marcus Felsner – +49 89 20 500 85624 – marcus@felsnerartists.com